Ziele meiner pädagogischen Arbeit sind die individuellen Bedürfnisse der Kinder zu erkennen, zu fördern und dabei auf ihre Wünsche einzugehen. Das Kind als Akteur seiner Entwicklung zu unterstützen sowie den Betreuungs-, Bildungs- und Erziehungsauftrag entsprechend der Leitlinien des Thüringer Bildungsplanes mit seinen sieben Bildungsbereichen umzusetzen. Den Kindern vertrauen und viel zuzutrauen, ihnen Zeit zu geben und wenn sie Hilfe benötigen, ihnen zur Seite zu stehen, steht im Mittelpunkt meiner täglichen Arbeit. Dazu gehört auch zu akzeptieren, dass Kinder zu unterschiedlichen Zeitpunkten für bestimmte Entwicklungsschritte bereit sind. Ein Kind, das sich noch nicht für das Zählen interessiert wird dies auch nicht lernen, wenn wir es dazu drängen oder wie ein afrikanisches Sprichwort besagt: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“.
Für einen respekt- und würdevollen Umgang ist es mir wichtig, Eltern und Kindern auf Augenhöhe zu begegnen. Ich begleite jedes Kind liebevoll und achtsam und unterstütze es bei seiner individuellen Entwicklung. Kinder brauchen Zeit, sehr viel Liebe, Wärme, Geborgenheit und Verständnis. Andererseits brauchen sie ihre Freiräume, um sich entwickeln zu können und selbständig zu werden. Sie wollen sich ausprobieren und dazulernen.
Eine große Herausforderung für die Kleinen ist die Organisation ihres kindlichen Alltags.
Ich helfe und unterstütze sie dabei durch feste Tagesabläufe und Rituale.
Bei meiner Arbeit mit den Kindern ist mein erstes und wichtigstes Ziel, dass sie sich bei mir sicher und geborgen fühlen und gerne zu mir kommen. Die Voraussetzung dafür bildet eine enge und vertrauensvolle Beziehung von Tageskind zu Tagespflegeperson aber auch von Eltern zur Tagespflegeperson. Die Kinder sollen sich bei mir zu autonomen Persönlichkeiten entwickeln. Sie sollen wichtige Eigenschaften wie Rücksicht, Toleranz, Geduld, Kritik- und Konfliktfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein entwickeln.
Das freie Spiel
In meiner täglichen Arbeit mit den Vitaminchen liegt mir das freie Spiel besonders am Herzen.
Die Kinder haben im Tagesablauf viel Zeit zum Spielen.
Ergibt sich die Situation, dass die Kinder einmal ruhe- und rastlos sind, gebe ich ihnen Impulse ohne dabei direkt in das Geschehen einzugreifen.
Artikel aus der Zeitschrift Brigitte :
Am wichtigsten für die gesunde Entwicklung unserer Kinder ist laut Hirnforschung etwas, was sie ganz von selbst tun: freies Spielen. Nachhilfe in den Ferien, Fremdsprachen im Kindergarten, Musik schon im Babybauch – Eltern unternehmen viel, um die Entwicklung ihrer Kinder bestmöglich zu fördern. Schließlich wünschen sich alle schlaue und kompetente Kinder.
Aber eine Sache gerät dabei zunehmend aus dem Fokus, obwohl sie laut Wissenschaftlern am besten ist für die kindliche Entwicklung: das Spielen.
Spielen sorgt für die besten Vernetzungen im Gehirn.
Der deutsche Hirnforscher Gerald Hüther beschäftigt sich schon lange mit der Entwicklung des kindlichen Gehirns. Und für ihn ist das freie Spiel eine der wichtigsten Beschäftigungen für Kinder. "Spielen ist Dünger für das Gehirn und Kraftfutter für Kinderseelen", sagt er im Interview mit der Schweizer Seite Blick.ch.
Aus der Gehirnforschung wisse man, dass völlig absichtsloses Spielen für die besten Vernetzungen im Gehirn sorge. "Lernpsychologen nennen es selbstorganisiertes, intrinsisch gesteuertes Lernen."
Kinder wissen selbst, welche Spiele sie weiterbringen.
Das Tolle daran ist: Die Kinder machen es von ganz allein, ganz ohne Zwang und Ermahnungen – einfach, weil es ihnen Spaß macht. Sie suchen sich sogar je nach Alter automatisch die passenden Spiele aus. "In jeder Lebens- und Entwicklungsphase verfügen Kinder über ein sicheres Gespür dafür, welche Art von Spiel sie weiterbringen kann", sagt Hüther laut Blick.ch.
Und was können die Eltern tun? Gerald Hüther empfiehlt, den Terminkalender zu entrümpeln. Statt lauter Kursen sollten sie einfach mehr Zeit fürs Spielen einräumen, vom Brettspiel bis zum Schneemannbauen – alles ist gut, was Kinder gestalten und entdecken lässt.
(Quelle: https://www.brigitte.de/familie/schlau-werden/warum-das-freie-spielen-so-wichtig-fuer-unsere-kinder-ist-10869306.html)